Durch angemessene Gesundheitsfürsorge, eine ausgewogene Ernährung und artspezifische
Möglichkeiten der Bewegung und des Auslaufs werden die Tiere immer älter. Zugleich
nimmt bei Tieren wie bei älteren Menschen der Verschleiß am Knochenbau zu. Folgen
davon können Schmerzen in Gelenken, Muskeln, Sehnen und Nerven sein. Auch Tumorerkrankungen
können zu solchem Schmerz führen. Bei Erkrankungen, deren Ursachen nicht beseitigt werden
können, ist das Behandlungsziel die größtmögliche Schmerzfreiheit durch gezielte Einsetzung
von schmerzlindernden Präparaten und weiteren unterstützenden Therapieformen wie die Physiotherapie.
Die Forschung hat in den zurückliegenden Jahren zunehmend erfolgreich Medikamente entwickelt,
die gezielt und ursachenorientiert Schmerz eindämmen. Wie in der Humanmedizin gewinnt in der
Tiermedizin die multimodale Schmerztherapie an Bedeutung. Dabei werden Wirkstoffe kombiniert,
die unterschiedliche Mechanismen der Schmerzhemmung oder Schmerzausschaltung aufweisen. Bei
den jeweiligen Wirkstoffen wird also eine niedrigere Dosis erforderlich, was zu einer Reduktion
der Nebenwirkungen und zu einer Schonung der Stoffwechselorgane führt.
Es ist zu beobachten, dass die Schmerztherapie in der Tiermedizin ebenso wie in der Humanmedizin
immer bedeutsamer wird.